Helga Schubert ist glücklich. Sie freut sich auf ihren Teller Suppe, über die herzliche Begrüßung und über die Tischgemeinschaft im Begegnungszentrum. Die Dame ist adrett gekleidet. Die 88-Jährige achtet sehr auf ihr Aussehen. „Üppig ist meine Rente nicht“, gibt Frau Schubert an. „Aber es geht schon.“
In den letzten Jahren sind auch bei uns in Mitteldeutschland die Mieten deutlich gestiegen. Die Inflationsrate wächst inzwischen zwar nicht mehr, die Kosten für Lebensmittel aber verbleiben auf hohem Niveau. Das führt dazu, dass fast jede fünfte Person im Rentenalter als arm gilt. Häufig trifft es Frauen. Die weltweiten wirtschaftlichen Schwierigkeiten werden die Situation kurzfristig kaum ändern.
„Ich bin vor allem wegen der Gesellschaft hier“, erklärt Frau Schubert. Die Einrichtung gibt jede Woche etwa 60 Portionen Suppe aus. Das Angebot gibt es inzwischen seit zwei Jahren. Die Atmosphäre erinnert mehr an ein Wohnzimmer als an eine Suppenküche. Die zwanzig Plätze an den zwei großen Tischen sind voll besetzt.
„Kaum ein Mensch will zugeben, dass er arm ist“, sagt die Projektleiterin. „Erst wenn das Vertrauen gewachsen ist, können wir auch über finanzielle Sorgen sprechen.“ Manchmal erfährt sie, dass jemand neue Sachen benötigt. „Dann organisiere ich Kleiderspenden und übergebe sie unauffällig.“ Mitunter sind die Problemlagen auch komplexer. „Dann vermittle ich an die entsprechenden Stellen, an die Rentenberatung, die Schuldnerberatung oder was sonst nötig ist.“
Die Begegnungsstätte mit Suppe und Beratung, die Frau Schubert aufsucht, ist ein Beispiel von vielen in unserer Region. Zahlreiche Kirchengemeinden und Diakonie-Einrichtungen setzen mit diesen Aktionen ein Zeichen gegen Einsamkeit und Armut. Dieses Engagement wird meist nicht staatlich finanziert. Deshalb braucht es Spenden.
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