Jonas ist erschöpft. Fast eine Stunde lang hat er geweint und geschrien und versucht, sich selbst weh zu tun. Jetzt ist er müde. „Ruh dich ein bisschen aus“, sagt der Sozialarbeiter. „Dann machen wir mit deinen Hausaufgaben weiter.“
Jonas lebt bei seinen Großeltern, zusammen mit vier weiteren Kindern. Seine Mutter sieht er nur sehr selten. Oma und Opa sind mit dem enttäuschten Siebenjährigen oft überfordert. Jonas besucht deshalb täglich die Sozialpädagogische Tagesgruppe der Diakonie.
„Jonas ist nicht schuld, wenn seine Mutter ihn nicht sehen will“, erklärt der Sozialarbeiter. „Das ist das Wichtigste, was Jonas lernen muss.“ In der Tagesgruppe findet er die Unterstützung dafür. Die Sozialarbeiter und auch die zehn anderen Kinder der Tagesgruppe helfen ihm dabei. Mit der Zeit wird es ihm auch gelingen, mit seinem Zorn und seinen Wutausbrüchen besser umzugehen.
Jetzt hat Jonas die Möglichkeit, ein Zeltlager zu besuchen. Fünf Tage lang können Jonas und die zehn anderen Kinder sich austoben, miteinander Freizeit verbringen und die Freundschaft zueinander ausbauen. Für Jonas ist das außerordentlich wichtig. Es wird ihm gut tun, die Zuneigung und die Achtung der anderen Kinder zu erfahren. Aber auch klare Grenzen und Regeln helfen ihm, seine Rolle zu finden. Möglich wird diese wichtige pädagogische Ergänzung durch die „Aktion Kindern Urlaub schenken“.